Ein Weiterbetrieb der Gäubahn ist doch möglich – Matthias Lieb in Rottweil

Auf Einladung der Initiative „ProGäubahn Rottweil“ hielt der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb kurz vor seinem Amtsantritt beim Verkehrsministerium einen sehr informativen Vortrag im Alten Gymnasium in Rottweil.

Das Resümee hat nicht nur die Initiativ-Gruppe sondern auch die anwesenden Gäste erfreut: „Die Gäubahn muss nicht unterbrochen werden“, so Lieb. Der 2. Faktencheck und die damit in Auftrag gegebenen 3 Gutachten würden übereinstimmend zum Schluss kommen, dass ein Weiterbetrieb der Gäubahn über die Panoramastrecke zum Hauptbahnhof Stuttgart (oben) möglich ist, so Lieb in seinen Ausführungen. Es fehle einzig allein der politische Wille. Adressat sei die Stadt Stuttgart, die von ihren Planungen zur Überbauung des Gleisvorfeldes keinen Millimeter abrücke. Herr Lieb zeigt sich sicher, dass die Abgeordneten und die Kommunen entlang der Gäubahn einen Weiterbetrieb erreichen könnten. Er fände es schade, darüber ein Gericht entscheiden zu lassen.

Bei den seit 1994 laufenden Planungen zu Stuttgart 21 wurde ein Anschluss der Gäubahn nie richtig mit gedacht. Immerhin sei die Gäubahn nach der Residenz- und Filsbahn die drittgrößte Zulaufstrecke nach Stuttgart mit 1,4 Mio. Einwohnern entlang der Strecke, und die Mehrheit der Reisenden zum Bahnknoten Stuttgart wolle weiter zu anderen Zielen, weshalb eine Direktverbindung nach Stuttgart Hauptbahnhof unerlässlich sei.

Der seit 2020/21 geplante Pfaffensteigtunnel werde mit 11 km der zweitlängste Tunnel Deutschlands. Herr Lieb bezweifelt, ob dieser Tunnel bis 2032 für 900 Mio. Euro fertiggestellt werden kann. Im Vergleich mit anderen Bahn-Großprojekten geht er mit Fertigstellung 2040 und 3 Mrd. Euro Kosten aus. Es gäbe auch eine alternative Trassenführung entlang der Autobahn.

Bis zur Fertigstellung dieses Tunnels, durch den dann die Gäubahn über den Flughafen zum neuen Stuttgarter Tiefbahnhof geführt werden soll, müssen die Reisenden der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen umsteigen auf S- oder U-Bahn, um zum Hauptbahnhof zu gelangen.

Diese Kappung der Gäubahn ist mit Inbetriebnahme S21 in 2025 geplant.

Aktuell gibt es Überlegungen, die S-Bahn bis Horb bzw. Rottweil zu verlängern, Fernzüge über Tübingen oder Renningen. Herr Lieb bezeichnet diese Überlegungen als „Nebelkerzen“. Tübingen/Renningen mache betriebstechnisch gar keinen Sinn, die S-Bahn sei jetzt schon unpünktlich, habe keine Toiletten, auch die Bahnsteighöhen an der Gäubahnstrecke seien für einen barrierefreien Ein- und Ausstieg nicht geeignet. Die Frage nach S-Bahn-Fahrzeugen sei auch noch offen. Er frage sich, so Lieb, warum die Oberbürgermeister entlang der Gäubahn die Lösung in der S-Bahn sehen. Im Übrigen sei eine S-Bahn-Verlängerung ab 2025 nicht realistisch.

Herr Lieb ist der Meinung, man solle die Gäubahn zum Hauptbahnhof Stuttgart (oben) weiter betreiben, bis eine alternative Bahnstrecke in Betrieb geht. Mit den Worten „es bleibt spannend, engagieren sie sich“, schließt Lieb seinen spannenden Vortrag.

Die Forderung Liebs deckt sich 1:1 mit der Forderung der Rottweiler Initiative „ProGäubahn“, die damit an Profil und Motivation gewinnt.

Nach seinen Dankesworten an Herrn Lieb richtet Michael Leibrecht von der Initiative die Bitte an die politisch Verantwortlichen, den Weiterbetrieb der Gäubahn einzufordern.

Für die Richtigkeit:
Michael Rais, Sulzenbühl 2, RW-Göllsdorf für die Initivative „ProGäubahn Rottweil“

Anlagen: Bildmaterial, Logo sowie diesen Text in verschiedenen Dateiformaten finden Sie auf unserer Webseite unter https://rottweil-stuttgart-ohne-umsteigen.de/downloads


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