Rottweil, 9. März 2024
Die Gäubahn Stuttgart – Singen -Zürich droht in Folge von Stuttgart 21 ihren Anschluss an den Stuttgarter Hauptbahnhof zu verlieren. 1,4 Millionen Menschen, die allein in Baden-Württemberg im Einzugsgebiet dieser bedeutenden internationalen Fernverkehrsstrecke leben, sollen auf der Schiene abgehängt werden. Die Gäubahn soll nach Plänen der DB in Stuttgart-Vaihingen enden und alle Reisenden dort in die S-Bahn zum Hauptbahnhof Stuttgart umsteigen müssen. Gegen diese Pläne hat sich am 9. März in Rottweil ein breites überregionales Pro Gäubahn Bündnis gegründet.
Lokale Initiativen aus den Anliegerstädten der Gäubahn und ihrem Einzugsgebiet im Westen, Osten und Süden nahmen an der Gründungskonferenz teil und verabschiedeten die Rottweiler Erklärung, die sich gegen weitere Verschlechterungen auf der Gäubahn und insbesondere gegen die Abkoppelung vom Stuttgarter Hauptbahnhof wendet. Unterstützt wird das neue Bündnis dabei vom Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, der gegen die Kappung der Gäubahn klagt und auf der Rottweiler Konferenz erläuterte, dass eine Unterbrechung der Gäubahn rechtlich gar nicht zulässig ist. Auch der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag Matthias Gastel wohnte der Bündnisgründung bei und sprach sich bei der Konferenz gegen die Unterbrechung der Gäubahn und für deren Ausbau aus.
Vor der Rottweiler Konferenz hatten sich bereits in zahlreichen Gäubahn-Anliegerstädten lokale Bündnisse für die gefährdete Bahnstrecke zusammengefunden. Auf der Rottweiler Gründungskonferenz stellten sich unter anderem das Gäubahnkomitee Stuttgart – Wir wollen zum Bodensee vor, das klarmachte, dass auch viele Menschen in Stuttgart ihren Bahnanschluss Richtung Bodensee und Schweiz nicht verlieren wollen. Auch kam die IG Gäubahn Freudenstadt mit Eberhardt Valtinke zu Wort. Für Pro Gäubahn Rottweil Wir wollen zum Hauptbahnhof sprach Michael Leibrecht. Hendrik Auhagen, Kreisvorsitzender des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreis Konstanz, stellte die Aktivitäten am Bodensee vor. Darüber hinaus waren Vertreter und Gruppen aus Böblingen, Herrenberg, Horb, Tuttlingen und Singen vertreten.
Das sich aus diesen lokalen Initiativen speisende neue Pro-Gäubahn-Bündnis wird zukünftig die Interessenvertretung der Gäubahn übernehmen und sich entschieden für die Bahnstrecke und gegen konkurrierende Immobilen-Pläne der Landeshauptstadt auf dieser Trasse stellen. Im Zuge des aufkommenden Kommunal- und Europawahlkampfs soll der Druck gegen die Abhängung der Gäubahn erhöht werden.